Oberweseler Eidechsenbiotop voller Erfolg, neue Unterart entdeckt!

Es hat ein wenig gedauert, aber seit gut einem Jahr ist das Eidechsenbiotop in Tuchscheren angelegt und zeigt jetzt schon seine Wirkung. Der Bestand an Eidechsen hat sich innerhalb von nur einer Saison vervierzehnfacht. Es ist beinahe unmöglich, einen Stein zu sehen, auf dem sich keine Eidechse sonnt.

Die Grauwacken wurden für diese Anlage aus dem Alpenraum importiert und von einem japanischen Gartenmeister in der Fläche arrangiert. Jeder Stein hat eine Bedeutung und ist nach einem bestimmten Prinzip angeordnet. Dieses ZEN-Prinzip zeigt jetzt sehr eindrücklich, was es kann. Biologen der Uni Mainz haben mit großem Erstaunen festgestellt, dass die gewöhnliche Zauneidechse an diesem Standort bereits eine Unterart ausgebildet hat, die sich durch etwas größere Schuppen und längere Zehen auszeichnet. Zudem schimmern die Männchen im Balzkleid nicht nur leuchtend grün, sondern zeigen einige dunkle Schuppen auf dem Schulterbereich, die entfernt an das Oberweseler Stadtwappen erinnern.

Namensgebung noch offen

Die endgültige Namensgebung steht noch aus, als Arbeitsname ist allerdings schon »Zaunechs von Wesel« im Umlauf. Die Biologen der Uni Mainz arbeiten vorläufig mit dem Namen Lacerta agilis wosolviana. »Diese starke Vermehrung und die eigene Unterart sind eine handfeste biologische Sensation und offensichtlich auf die fachgerechte Ausführung des Biotops zurückzuführen«, stellt Ilka Hündorf, BUND, zufrieden fest. Tanja Paschek, Vorsitzende der Grünen Mittelrhein zeigt sich erfreut: »Das ist höchst erfreulich!«

Das Eidechsenbiotop ist ganztägig geöffnet und kostenfrei zugänglich. Videokameras sollen davon abhalten, die Steine zu betreten oder Tiere zu fangen. Hunde sollen bitte von der Anlage fern gehalten werden.

Biotopführungen unter fachkundiger Leitung durch das Kulturhaus Oberwesel sind bereits bis zum 1. April 2025 ausgebucht.